Hof-Blues-Band

                                ... klein aber hart!

                                          

Kontaktadresse:   Ulle Hofer | Birkensteig 7 | 16547 Birkenwerder | Mobil: 0171.7216016 | eMail: hofbluesband@t-online.de

 Kurzübersicht                                                                                                                        Termine nur auf Anfrage 

Vita und Kurzcharackteristik Wichtige Daten "Fachliteratur" CDs Texte Die letzten Sprüche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vita und Kurzcharakteristik

Die HOF-BLUES-BAND hat ihre Wurzeln in der schon 1964 gegründeten Beatband „Klubkapelle Birkenwerder“, die sich hauptsächlich aus Schulfreunden zusammensetzte und in einem selbst hergerichteten Jugendklub (ehemaliger Kneipensaal Tatt) an der Hauptstraße in Birkenwerder unerwartet große Erfolge feiern konnte. Dies  geschah trotz (oder besser wegen) des im Dezember 1965 durch die 11. Tagung des ZK der SED höchstoffiziell besiegelten „Antibeatkurses“.

1965 1965

Die damaligen Gründungsmitglieder Ulle Hofer (heute Guitar, Vocals, Drums, Harmonica, Bass, Trötofon) und Jochen Lorentz (heute Keybord, Vocals, Flute, Trötofon) gründeten dann im Jahre 1966 die im Berliner Raum fast legendäre Rhythm and Blues-Band „B-club 66“, nachdem Hofer in der Oberschulband der Runge-EOS Oranienburg die Musikanten Holger Stühmeier (Drums) und Thomas Robinson (Guitar) kennen gelernt hatte.

1967           1968

In dieser neuen Formation der alten Klubkapelle spielten in der Folge auch Musiker, die später in der Jazz-, Rock- und Bluesszene der DDR namhaft hervor traten wie: Jörg „Speiche“ Schütze (Monokel), Eberhardt „Klunki“ Klunker (Hansi-Biebl-Band) und Christoph Niemann (Jazzband FEZ). Wegen der großen Fangemeinde geriet die Band zwangsläufig ins Visier der Kulturideologen der 11. ZK-Tagung und wurde trotz ihrer hervorragenden Leistungen bei den jährlichen Einstufungen der Amateurtanzkapellen mehrfach mit Auftrittsverboten belegt.

1977                        1978

Nachdem Hofer und Lorentz ihr Studium abgeschlossen hatten, enstand dann 1977 die eigentliche HOF-BLUES-BAND aus ehemaligen B-club-Leuten, die es allerdings erst als 3er-Formation mit dem Sänger und Texter Micha Sellin (http://www.michael-sellin.de) schaffte, ein unverwechselbares, eigenständiges Profil dadurch zu entwickeln, dass sie provokante deutsche Texte folkbluesartig und mehrstimmig zu Gehör brachte.

1981  1984

Den Kulturfunktionären der DDR war diese Gratwanderung zwischen Chanson und Blues nicht immer geheuer und so führte es auch bei dieser Formation mehrfach zu Auftrittsverboten. Gleichwohl standen die Musiker zu DDR-Zeiten regelmäßig auf den großen Bühnen des Landes. Auftritte im Rahmenprogramm vom „American Folkblues-Festival“ oder bei der DDR-Tournee der Blueslegende John Mayall zählen zweifelsfrei zu den Höhepunkten der Bandgeschichte.

1988                       1988

Seit 1986 treten Jochen Lorentz und Ulle Hofer vornehmlich als Duo auf. Dabei begleiteten sie immer wieder über längere Phasen gute Freunde als Gastmusikanten wie der damalige Bassist von „Freygang“ Kay Lutter und später der Posaunist Sebastian Beutel.

 1988Kay Lutter (http://www.inextremo.de)

Die bewusst verknappte Besetzung der Band erzeugt dennoch eine Spielweise, die der einer größeren Formation kaum nachsteht. Die außerordentlich gut tanzbare Musik ist rhythmisch stark durch die Art der fast vergessenen „One-Man-Bands“ geprägt, weil Hofer zum Gesang gleichzeitig in die Gitarrensaiten greift, Schlaginstrumente bedient und Mundharmonika bläst.

2001                                                          2001

In Verbindung mit dem kraftvollen Boogie-Piano von Lorentz entsteht ein druckvoller Sound, der mit dem Einsatz der selbst entwickelten Trötofone, punktuell noch bläsersatzartig verstärkt wird. Das Programm reicht vom Blues über Boogie Woogie und Rock´n Roll bis hin zum Rock-Klassiker. Die eigenen Stücke setzen deutschsprachige Akzente, die erfreulich an die frühen Zeiten erinnern.

                                           2005

Hauptberuflich sind beide Musiker zeitlich sehr stark in Anspruch genommen. Hofer ist vereidigter Sachverständiger (http://www.svbuerohofer.de), Lorentz ist promovierter Allgemeinmediziner (Praxis: Tel. 03303.501299). Deshalb ist die Zahl der möglichen Live-Auftritte begrenzt und so gehören die Konzerte und Tanzveranstaltungen sowohl für die Band als auch für das Publikum immer wieder zu den Höhepunkten des Jahres. Als Konserve sind bisher die CDs „Mensch, bin ich froh“ (2001) und das deutschsprachige Doppelalbum „Vorwende–Nachwende“ (2003) zu haben. In die letzte Scheibe "Alles Gute" (2006) kann man weiter unten ausführlich und titelgenau reinhören. Doch live ist die HOF-BLUES-BAND nach Meinung ihrer Fangemeinde am stärksten; ...klein aber hart!

zurück

 Wichtige Daten

|| 1964   Gründung der „Klubkapelle Birkenwerder“ aus den Schulfreunden Josef Lizzio, Ulle Hofer, Hansi Osther, Jochen Böhm und dem Medizinstudenten Jochen Lorentz als Beatband und Stammkapelle in einem selbst hergerichteten Jugendklub in Birkenwerder

 

|| 1966   Nachdem Hofer in der Oberschulband der Runge-EOS Oranienburg seinen Mitschüler und Schlagzeuger Holger Stühmeier und den Gitarristen Thomas Robinson kennen gelernt hatte, neue Formation der Klubkapelle als Rhythm and Blues-Band, die von nun ab unter dem Namen „B-club 66“ ein große Fangemeinde gewann

 

|| 1977  Nach Armeezeit und Abschluss des Studiums dann die Gründung der eigentlichen HOF-BLUES-BAND durch Ulle Hofer und Jochen Lorentz zunächst als R&B-5er-Formation (mit den „B-club 66“ - Mitgliedern Josef Lizzio und Holger Stühmeier, neu Michael Lehmann)

 

|| 1978   Auflösung der 5er- Formation nach musikalischer Neuorientierung und Zusammensetzung als Drei-Mann-Folk-Blues-Band mit dem Sänger und Texter Michael Sellin

 

|| 1979   Literarisch-musikalische Tournee durch die DDR mit Professor Egon Aderhold (damals vom Deutschen Theater) unter dem Motto „Heine und Blues“

 

|| 1981  Beginn einer engen schöpferischen Zusammenarbeit mit dem Heine-Preisträger Jürgen Rennert, zahlreiche gemeinsame literarisch-musikalische Auftritte

 

|| 1981  Im November Berufung der Bandmitglieder in den Zentralen Arbeitskreis „Chanson und Liedermacher“ bei der Generaldirektion für Unterhaltungskunst, Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung der „6. Tage des Chansons“ in Frankfurt Oder (drei Rennert-Titel werden trotz Vorankündigung vom staatlichen Rundfunk nicht gesendet)

 

|| 1983/84/86  Teilnahme beim „Rock für den Frieden“ im Palast der Republik

 

|| 1984  Im Juni Auftrittsverbot anlässlich eines zentralen Jugendfestivals in Berlin, Maßregelung durch den FDJ-Zentralrat, Anhörung im Ministerium für Kultur (in der Folge lange Zeit auffällig viele Kündigungen bestehender Auftrittsverträge)

 

|| 1984/85/86   Tourneen mit Schauspieler Jürgen Frohriep und Monika Plötner (DT) in Zusammenarbeit mit dem Verlag Volk und Welt in der Reihe „Jazz-Lyrik-Prosa“

 

|| 1985/86   Auftritte im Rahmenprogramm vom „American Folkblues Festival“ Berlin

 

|| 1985   Musikalische Ausgestaltung der spektakulären Aufführung der satirischen Komödie „Garage“ in der Berliner „Volksbühne“

 

|| 1986   Auszeichnung mit dem Titel „Hervorragendes Amateurtanzorchester der DDR“

 

|| 1987   Gemeinsam mit „Engerling“ Vorband bei der DDR-Tournee von John Mayall

 

|| 1988  „Viel be(ob)achtete“ DDR-Tournee mit „ZOPF“, „Skeptiker“ und „Freygang“ (wurde von den Sicherheitsorganen vorzeitig abgebrochen)

 

|| 1989   Gemeinsame DDR-Tournee mit „Jonathan Blues Band“ und internationalen Gastmusikanten (endete in der Nacht der Maueröffnung in einem Berliner Jugendklub)

zurück

 Hinweise zur „Fachliteratur

|| Götz Hintze: "Rocklexikon der DDR", Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2002

                      

|| Michael Rauhut und Thomas Kochan: „Bye bye, Lübben City - Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR“, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2004

                      

|| PopScriptum, Schriftenreihe herausgegeben vom Forschungszentrum Populäre Musik der Humboldt - Universität zu Berlin, Blues in der DDR - Kulturelle Symbolik und politische Interpretation, Zitat von Michael Rauhut:

.... Der Blues wurde zum Freiraum, zur Gegenwelt des vormundschaftlichen Systems idealisiert. Als Motor der Szene funktionierten einheimische Bands, die fernab des medientauglichen Mainstreams das Gefühl von Bodenständigkeit vermittelten und die Songs der großen Vorbilder auf die Bühnen brachten. Namen wie Engerling, Monokel, Hansi Biebl, Passat, Simple Song, Stefan Diestelmann, Caravan, Zenit, Freygang, die Hof Blues Band, Hufnagel, Jonathan, Mr. Adapoe, Travelling Blues, Pasch, Jürgen Postel & Helmut Pötsch, Handarbeit, Z.O.P.F., Pro Art, Onkel Tom, Ergo, Mama Basuto, Bernd Kleinow, Frachthof, Modern Blues und Jürgen Kerth besaßen im Kreis der Eingeweihten einen magischen Ruf. Ihre Auftritte garantierten volle Häuser. Dazu bedurfte es weder einer Annonce noch eines Plakates. Termine wurden einfach von Mund zu Mund weitergegeben. ...

zurück

CDs

|| 2001                        

zurück   zurück zum Text

|| 2003                        

|| 2003                        

zurück   zurück zum Text

|| 2006                       

Hinweis: Das Laden der kompletten Demo-Musikdatei kann einige Minuten in Anspruch nehmen. Danach kann man aber auch ohne im Netz zu sein in jeden Titel reinhören.

zurück   zurück zum Text

 Texte (Auswahl)

|| KWV Blues

|| Alk Blues

|| Einmal noch

|| Schweigen                           

|| Bäume

|| Kalle und Rosa

|| Onkel Kurt I.

|| Hierbleibm

|| Hollywood

|| Mensch, bin ich froh

|| Onkel Kurt II.

|| Kloni

|| Vitamine

|| Politiker

|| Was sonst

|| Mein Chef

|| Mein Urologe

|| Nur ein Traum

|| Hannibal

|| Alles Gute

  zurück

 KWV Blues   (1978)                                                       M. Sellin/U. Hofer

Dass meine Bude absackt, fiel mir vor drei Jahren auf.

Da nämlich rutschte mein Schrank auf mein Kleinkind drauf

Ich ging zur KWV; das war Fehler Nr. 1

Denn so ein abgewracktes Haus ist als Problem doch gar keins.

Da ist die Baubilanz, da schaun´se ruhig mal rein

Da sind ´se nicht registriert, so schlimm kann´s also nicht sein.

150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.

Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,

Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz

 

Die Stromversorgung vom Haus, die echt schon tödlich war,

Die fiel als nächstes aus; so sank die Brandgefahr.

Das freut die KWV und deprimiert mich nicht.

Ich hab mich längst schon gewöhnt an´s Grammophon und Kerzenlicht.

Da ist der Baubedarf, da melden wir sie jetzt an

Und mit ´n bischen Geduld sind Sie ooch bald dran.

150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.

Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,

Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz

 

Dann brach der Regen ein und mit ihm das Getier.

Als meine Frau verschied, wuchs lauter Moos auf ihr.

Doch auf der KWV, da lachte man bloß:

„Mensch ohne Frau und ohne Kind ist doch die Bude zu groß.“

Da sind die Kennziffern, schaun ´se das bloß mal an

Bei dieser Streuung komm´n nur die dringsten dran.

150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.

Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,

Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz

 

Jetzt fehlt die Hälfte vom Dach und es ist kalt im Haus,

Denn wo der Schornstein fehlt, geht jeder Ofen aus.

Doch dank der KWV mach ich längst noch nicht schlapp,

Denn schon im übernächsten Jahr reißt man die Hütte vielleicht ab.

Zwar ist uns das nicht geheuer, doch Sie werdn´s noch erleben,

Denn ist der Abriß zu teuer tut´s vielleicht ein Erdbeben.

150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.

Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,

Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz

zurück   zur Textauswahl

Alk Blues   (1978)                                                           M. Sellin

Er zieht Tag für Tag mit einer Tasche durch den Park

Manchmal ist Schnaps drin, aber meistens nur Bier

So zieht er Tag für Tag wie ein Gespenst durch den Park

Jede Nacht schläft er hier

Und der Fusel und der Regen, das fette Fleisch, das grelle Licht

Verderben immer mehr den Anzug, fressen sich in sein Gesicht

 

Neulich steckt ich ne Flasche wortlos ihm in die Tasche

Die hielt er an sich gepresst

Er konnte sich nicht mal schämen für den Schwall seiner Tränen

Dazu hielt ihn der Stoff schon zu fest

Und dann trank er um zu sprechen aus der Flasche sich Mut

Davon musste er brechen; kotzte sich auf seinen Hut

 

Alter, wenn ich dich seh, tut mir die Kehle weh

Stirbt die Freude an diesem Blues, den ich aber singen muss

 

Er soff 15 Jahr ohne dass etwas war,

dann hat ihn der Stoff übermannt

Erst rannte ihm die Frau weg später seine Kinder;

Enkel hat er nie gekannt

Darum sitzt er tagsüber hinten dicht bei den Hecken

Denn vorn beim Kinderbuddelkasten denkt er oft ans Verrecken

 

Dran hat er oft schon gedacht, wenn er morgens erwacht

Das kalte Zittern im Leib

Den Straßenlärm in den Ohrn und seinen Arsch erfrorn

Und immer noch Gier nach nem Weib

 Doch dafür bleibt keine Zeit; ab geht die Post

 Morgens ist er nämlich weit, der verdammte Weg zum Kiosk

 

Alter, wenn ich dich seh, tut mir die Kehle weh

Stirbt die Freude an diesem Blues, den ich aber singen muss

 

Ich ging erst als er schlief, ohne Mut und ohne Ruh

Wie viele sitzen schon im Gleichen Boot; steuern auf deine Insel zu ?

 

Alter, wenn ich dich seh, tut mir die Kehle weh

Stirbt die Freude an diesem Blues, den ich aber singen muss

zurück   zur Textauswahl

Einmal noch   (1981)                                                     J. Rennert

Einmal noch die große Chance

Einmal aus sich selber flieh’ n

In die Klarheit einer Trance

Aus dem satten Grau ins Grün

 

Lasst uns unsere dumme Dummheit

Auf die höchsten Spitzen treiben

Lasst uns unser dummes Ende

In den blauen Himmel schreiben

 

Lasst uns unsere Kleider tauschen

Lasst uns unsere Häute sehn

Lasst uns uns an uns berauschen

Lasst uns uns durch uns versteh’ n

 

Lasst uns unvernünftig bleiben

schreibt die Götter in den Wind

Lasst sie s mit den Mächten treiben

Die aus Ohnmacht mächtig sind

 

Lasst uns unsre Ohnmacht flieh’ n

Das bequeme Kettenhemd

Sicherheit vor der wir knien

Macht uns vor uns selber fremd

 

Lasst uns unvernünftig bleiben

schreibt die Götter in den Wind

Lasst sie s mit den Mächten treiben

Die aus Ohnmacht mächtig sind

 

Lasst uns unsre Ohnmacht flieh’ n

Das bequeme Kettenhemd

Sicherheit vor der wir knien

Macht uns vor uns selber fremd

zurück   zur Textauswahl

Schweigen   (1981)                                                        J. Rennert

Euer Schweigen Freunde ist, wie ein frühes Sterben

Wie ein Totsein vor der Frist, geht der Kopf in Scherben

Geht der Kopf in Scherben

 

In den Schranken Eures Seins, unbewusst vergeht Ihr

Nur das Quieken eines Schweins, sticht man's ab, versteht Ihr

Sticht man's ab, versteht Ihr

 

Wer nicht sagt, was er denkt, der wird bald nicht mehr denken

Was er hofft und was er fühlt, lässt er andere lenken

Lässt er andere lenken

 

Euer Schweigen Freunde ist, wie ein sich verlieren

Wie ein Totsein vor der Frist, wie ein vegetieren

Wie ein vegetieren

 

Wer nicht sagt, was er denkt, der wird bald nicht mehr denken

Was er hofft und was er fühlt, lässt er andere lenken

Lässt er andere lenken

zurück   zur Textauswahl

Bäume   (1982)                                                                J. Rennert

Bäume und Träume, die wachsen nicht in den Himmel rein

Bäume und Träume, wachsen nicht in den Himmel rein (nein, nein)

Trotzdem brauch´ ich die Bäume und die Träume

Um nicht ganz unten zu sein

 

Man was seh ich die Leute mit Äxten hantiern

Seh wie Bäume und Träume sich im Stadtbild verlier´n

Wie ich selber beschissen auf meine Träume einhau´

Mir mit jedem Jahr weniger immer weniger zutrau

 

Man was soll ich da machen, man was soll ich da tun

´n Baum anpinkeln und lachen oder auf Steinen ausruh´n

Ich tu als läg´s bloß an andern und nicht die Bohne an mir

Bin müd´ und säge im Schnarchen an meinem Traumholzrevier

 

Man ich kauf mir ein Setzling, so´n ganz dürres Reis

Ich pflanz´ ihn und gebe die Hoffnung nicht preis

Dass was wird, wenn ich möchte, dass was wird, wenn ich will

Erst wenn ich selbst nicht mehr hoffe wird´s baumlos und still

 

Bäume und Träume, wachsen nicht in den Himmel rein

Bäume und Träume, wachsen nicht in den Himmel rein

Trotzdem brauch´ ich die Bäume und die Träume

Um nicht ganz unten zu sein

zurück   zur Textauswahl

Kalle und Rosa   (1984)                                                U. Hofer

Ik sitz inna Kneipe, da quatscht ma Kalle an

Ik wär doch n Sänger, der n Blues schreiben kann

Ik sach ok dit is drin, ´n Thema brauch ik bloß

Dit Thema wär Rosa; die is dick und ziehmlich groß

 

Rosa sitzt janz hinten inner Ecke; wirklich dick

Und mustert mia von weitem mit m janz finstan Blick

Kalle sacht janz stolz, die Liebe wär sehr groß

Rosa könnt jut kochn und im Bett klappt it ooch

 

Denn bestellt a gleich ne Lage

Für mich n Bier, für sich zwe Klare

Und denn bestellt a gleich ne Lage, n Bier und zwe Klare

 

Dit jeet ne janze Weile so, ik hör schon nich mehr hin

Dit Bier, wat ik nich trinke, dit kippt Kalle in sich rin

Der Abend is jeloofen, ik werd ´n nich mehr los

Rosa is stink sauer, na dit darf se schließlich ooch

 

Er bestellt dauernd noch ne Lage

Für mich n Bier, für sich zwe Klare

Und er bestellt dauernd noch ne Lage, n Bier und zwe Klare

 

Kalle hängt am Tresen, er spricht nich mehr, er lallt

Rosa kommt nach vorn, dit Jesicht zua Faust jeballt

Sie haut ihm ene runter und zerrt ´n mit sich raus

Er stolpert und kippt dabei den letzten Klar´n aus

 

Plötzlich schreit der Wirt: „Ej zahlen, die 15 Bier und 30 Klaren“

Und denn bleibt mir nur zu zahlen, die 15 Bier und 30 Klaren

zurück   zur Textauswahl

Onkel Kurt I.   (1985)                                                   U. Hofer

Mein lieber Onkel Kurt is Besamer von Beruf

Er tut nun schon seit Jahren, wofür gott Bullen schuf

Er zieht mit seinem Rucksack im Dorf von Stall zu Stall

Und bedient anstatt der Bullen die Kühe am Hinterteil

 

Kurt´ns Frau is Erna schon überdreizig Jahr

Erschwört mir, dass die Liebe noch heut is, wie sie war

Dreimal noch in der Woche wohnt er der Erna bei

Den Bullen, den nimmt er´s weg und die machen keen Geschrei

(und denn sagt Kurt)

 

Bullen sind doof, dit is mir heute klar

Bullen sind doof, dit is traurig, aber wahr

Bullen sind doof, denn wenn sie schlauer wär´n

Denn würd´n sie sich schon lange beim Tierschutzverein beschwer´n

 

Kurt macht sich dit einfach, mir tun die Bullen leid

Och wenn sie ´n bischen blöd sind, wolln die ihr´n Zeitvertreib

Sie freudlos abzusamen ist nicht die feine Art

Nur weil, wie Kurt mir sagt, dit Zeit und Nerven spart

(darum sagt Kurt)

 

Bullen sind doof, dit is mir heute klar

Bullen sind doof, dit is traurig, aber wahr

Bullen sind doof, denn wenn sie schlauer wär´n

Denn würd´n sie sich schon lange beim Tierschutzverein beschwer´n

zurück   zur Textauswahl

Hier bleibm   (1989)                                                     U. Hofer

Mich nervt it, wenn ick höre, wie schön´s im Westen is

Im Osten is viel mehr los, dit krieg´n die och noch mit

Wat wichtig is fürs Leben, dit leg ick selber fest

Spannend is it hier, in keinem Westennest

 

Ick will hier bleibm, lasst mich mit Abhaun in Ruh

Ick will hier bleibm, hier jibts ´n Haufen zu tun

Mir reicht it, wenn ick kicken kann, wenn ick will, wo, wie und wann

 

Hier hab ik meine Freunde, hier hab ik mein zu Haus

Uff Arbeit mach ik mir nich dot, die Kohle reicht grad aus

Nich abhaun und nich kratzen, dit wees ik janz jenau

Leben ohne Masken, wer länger denkt wird schlau

 

Ick will hier bleibm, lasst mich mit Abhaun in Ruh

Ick will hier bleibm, hier jibts ´n Haufen zu tun

Mir reicht it, wenn ick kicken kann, wenn ick will, wo, wie und wann

 

Ik möchte, dass it einfach wird, ik wees dass it jeschieht

Die Uhr dreht sich nich anders rum, ejal wer an ihr zieht

Die Welt is heut viel kleener, keener lebt allen

Hinterm Osten kommt ooch Westen, janz von oben musstet sehn

 

Ick will hier bleibm, lasst mich mit Abhaun in Ruh

Ick will hier bleibm, hier jibts ´n Haufen zu tun

Mir reicht it, wenn ick kicken kann, wenn ick will, wo, wie und wann

zurück   zur Textauswahl

Hollywood   (2000)                                                         U. Hofer

Er sagt, er hät n Haus in Hollywood

Ich sag: „Mein Haus gehört der Bank!“

Er sagt, er hät da auch’n Swimmingpool

Ich sag, dass ich nicht schwimmen kann

Wer will wissen, was der alles hat

Der jeht mir uf’n Sack!

 

Er sagt, er fährt da einen Chevrolet

Ich sag: „Mein Auto ist jepummt!“

Er sagt er hät da auch’n Pferd im Stall

Ich sag: „Mir reicht mein Schäferhund!“

Wer will wissen, was der alles hat

Der jeht mir uf’n Sack!

 

Ej Mann, halt doch mal die Luft an, Ej Mann, hast Du kein Friseur?

 

Er sagt, die Brüste seiner Frau wär’n neu

Ich sag: „Meine Freundin ist noch jung“

Er sagt, er zieht zurück nach Wupperthal

Ich sag: „Das hat wohl seinen Grund“

Wer will wissen, was der alles hat

Mensch wer will wissen, was der alles hat

Wer will wissen, was der alles hat

Der jeht mir uf’n Sack!

 

Ej Mann, halt doch mal die Luft an, Ej Mann, hast Du kein Friseur?

Ej Mann, halt doch mal die Luft an, Ej Mann, hast Du kein Friseur?

zurück   zur Textauswahl

Mensch, bin ich froh   (2001)                                      U. Hofer

Mensch bin ich froh ich bin kein Rind

Mensch bin ich froh ich bin kein Schwein

Und wenn man s noch genauer nimmt

Möchte ich ne Ziege auch nicht sein

Auch ein Schaf wär nicht so schön

Ich wär ein Huhn auch nicht so gern

Sie hab’n uns alle sehr enttäuscht

Sie hab’n s verdient verbrannt zu werd’n

 

Mensch bin ich froh ich bin kein Pferd

Mensch bin ich froh auch kein Mehrschwein

Und wenn man’s ganz genau erklärt

Möcht ich ein Goldfisch auch nicht sein

Auch ein Hund wär nicht so schön

Ne Katze wär ich auch nicht so gern

Sie war’n uns treu und sind gesund

Sie sind jetzt dran verspeist zu werd’n

 

Nein ein Hund wär nicht so schön

Ich wär ne Katze wirklich nicht gern

Ich bin so froh ich bin ein Mensch

Das wohl humanste Tier auf Erd’n

zurück   zur Textauswahl

Onkel Kurt II.   (2001)                                                  U. Hofer

Mein lieber Onkel Kurt is Besamer von Beruf

Er tut nun schon seit Jahren, wofür gott Bullen schuf

Er zieht mit seinem Rucksack im Dorf von Stall zu Stall

Und bedient anstatt der Bullen die Kühe am Hinterteil

 

Ick dachte Kurt wär jetz sein Job los, bei Rinderwahnsinn BSE

Als ick anrief da erzählt er, es wär zu tun wie eh und je

Auch wenn kein Mensch mehr Rind kooft, Milch jet mehr als sonst

Und so braucht man Rucksackbullen, ick kann Dir sagen, wie dit kommt

(und denn sagt Kurt)

 

Ne Kuh jibt Milch erst dann, wenn sie ihr Kalb ernähren kann

Darum muss ik mit mein Arm, die Kuh einmal im Jahr besam’n

Dit Kalb wird dann nich alt, die Kuh is ausjetrikst

Für billig Joghurt, Milch und Butter, die Du bei Lidl, Aldi, Plus, Netto krigst

 

Ick sage Kurt dit is doch Wahnsinn, ick hab’s noch nich kapiert

Jeden Tag werd’n endlos Rinder mit unsan Steuerjeldern masakriert

Nur dass die Kuh mehr Milch gibt, werd’n die Kälber gleich mitverbrannt

Dit kann doch so nich jut jen, wann stell’n die Tiere uns an die Wand?

(und denn sagt Kurt)

 

Ne Kuh jibt Milch erst dann, wenn sie ihr Kalb ernähren kann

Darum muss ik mit mein Arm, die Kuh einmal im Jahr besam’n

Dit Kalb wird dann nich alt, die Kuh is ausjetrikst

Für billig Joghurt, Milch und Butter, die Du bei Lidl, Aldi, Plus, Netto krigst

zurück   zur Textauswahl

Kloni   (2001)                                                               U. Hofer

Ick wa jetz bei mein Azt, der sacht ick wär wohl krank

Mein Blutbild sähe janich so jut aus

Die Leber voller Fett, Niern wie ein Giftschrank

Die Prostata läßt kaum noch Urin raus

Tabletten machen kaum noch Sinn

Ein pa Jahre sind vielleicht noch drin

Ne klene Chance jäb it aba schon, ick bräuchte schnell n Klon

 

Er wa janz uffjedreht und erzählte mia wied jet

Mit Schaf „Dolly“ fing wohl allet an

Am Schluss denn jab a mia n glänzendet Jerät

Mit dem ick meinen Samen spenden kann

Der Rest passiert denn im Labor

Denn flüstata mia noch wat ins Ohr

Vaboten wäre sowat schon, n Mensch einfach zu klon’n

 

Ick mach mir jetz mein Klon die Amis ham det schon

Die jen mit ihr’n Samen gleich zua Bank

N Porno hol ick mia dazu noch vier fünf Biea

Mein Sperma kommt denn gleich in den Kühlschrank

(aber nich verkühl’n)

 

Wenn Kloni größa is, is wichtich wata isst

Jemüse, Obst und wenich Fett

Nie Alkohol, nie Nikotin, kene Droge jeb’m wa ihm

Jesund solla bleim, stark und fit

Denn wenn ick Kloni endlich brauch

Nem wa Niern und Leber einfach raus

N bischen schade find ik dit denn schon mmh ....

 

Mensch denn mach ik mia einfach noch’n Klon

 

Ick mach mir jetz mein Klon die Amis ham det schon

Die jen mit ihr’n Samen gleich zua Bank

N Porno hol ick mia dazu noch vier fünf Biea

Mein Sperma kommt denn gleich in den Kühlschrank

(aber nich verkühl’n)

zurück   zur Textauswahl

Vitamine   (2001)                                                          U. Hofer

Man was war das für ne Nacht

Bin schweißgebadet aufgewacht

Alles fing so herrlich an

In einem Hotelrestaurant

Kerzenlicht und teurer Wein

Ich wollte nicht so knauserig sein

Später dann bei ihr im Bett

Blieb plötzlich bei mir alles weg

 

So was war noch nie passiert

Ich hab mich wahnsinnig blamiert

Sie blieb ganz cool und bot mir an

Dass man darüber reden kann

Sie fragte wie ich mich ernähr

Weil das für Sex wohl wichtig wär’

Später zählte sie dann auf

Was mein Körper alles brauch

 

Vitamine, Mineralien und Enzyme

Spur’nelemente wie Mangan

Komm’ n mit der Nahrung in den Darm

Dort wird dann alles gut verdaut

Sie dringen durch die Darmschleimhaut

Blut und Lymphe transportier’n

Sie von Zehn bis hin zum Hirn

 

Ich hab sie lange nicht geseh’n

Doch etwas war mit mir gescheh’n

Ich hab’s probiert, fühl mich sauwohl

Trink auch viel wen’ger Alkohol

Gestern hab ich sie getroffen

Die Nacht war endlos und lässt hoffen

Dass mir klar ist woran’s liegt

Wenn man plötzlich kein mehr hoch kriegt

 

Vitamine, Mineralien und Enzyme

Spur’nelemente wie Mangan

Komm’ n mit der Nahrung in den Darm

Dort wird dann alles gut verdaut

Sie dringen durch die Darmschleimhaut

Blut und Lymphe transportier’n

Sie von Zehn bis hin zum Hirn

zurück   zur Textauswahl

Politiker   (2002)                                                          U. Hofer

Dieses Rumgelaber, dieses Rumgezänk

In Presse, Funk und Fernsehen, sogar im Parlament

Sie halten keine Grenzen ein, bewerfen sich mit Dreck

Zur Sache fällt ihn’ wenig ein, da hört man besser weg

 

Vergessen ist der Auftrag, vergessen ist die Pflicht

Nur wer richtig draufhaut, der steht im Rampenlicht

Sie sollten „Volksvertreter“ sein, bestimmt durch freie Wahl

Wie’s wirklich läuft in dem Verein heißt „Spendenskandal“

 

Politiker sind meist nur miese Schauspieler

Politiker sind geil auf den Erfolg

Politiker sind heut fast nur noch Schaumschläger

Politiker hau’n Dir die Taschen voll

 

Steht dann wieder Wahl an, dreh’n sie richtig auf

Dann fällt ein, dass ihre Show „Stimmenvieh“ braucht

Sprüche werden riesengroß, Kandidaten das Programm

Wer ihnen glaubt, ist selber Schuld, man scheißt sich nur noch an

 

Politiker sind meist nur miese Schauspieler

Politiker sind geil auf den Erfolg

Politiker sind heut fast nur noch Schaumschläger

Politiker hau’n Dir die Taschen voll

zurück   zur Textauswahl

Was sonst   (2003)                                                          U. Hofer

Sie mag meine Augen, sie mag mein Gesicht

Die Falten in ihm stören sie nicht

Sie mag, dass wir bereden, was sich andere nur vergeben

Sag mir, was sonst Liebe ist

 

Sie mag, wenn ich komm in der Nacht

Sie mag, wenn ich morgens bei ihr erwach

Sie mag diese Gefühle, ich glaube das ist Liebe

Sag mir, was sonst Liebe ist. Uns sie sagt:

 

„Du bist der Mensch, den ich wohl liebe

Die Anderen braucht ich nur, um das klar zu sehn

Du bist der Mensch, bei dem ich auch bliebe,

Wenn alle zu mir sagen: Lass den doch geh’n“

 

Sie mag meine Nähe, sie mag mein Geruch

Wenn nur die Berührung erregt uns zur Lust

Sie mag, dass wir erleben, wovon andere heimlich reden

Sag mir, was sonst Liebe ist

 

„Du bist der Mensch, den ich wohl liebe

Die Anderen braucht ich nur, um das klar zu sehn

Du bist der Mensch, bei dem ich auch bliebe,

Wenn alle zu mir sagen: Lass den doch geh’n“

 

Sie mag meine Stimme, sie mag wie ich lach

Sie mag, wenn ich ihr Geschenke mach

Sie liebt diese Gefühle, ich glaube das ist Liebe

Sag mir, was sonst Liebe ist

zurück   zur Textauswahl

Mein Chef   (2003)                                                           U. Hofer

Mein Chef ist ein Idiot

Jeden Morgen wünsch ich mir er wäre tot

Seine Frau fand ich wirklich nett

Drei, vier mal war ich mit ihr im Bett

Verprügelt hat er sie und mich gefeuert

Da sieht man doch der Typ ist voll bescheuert

 

Seine Frau kann er ja verhaun

Wenn’s meine wäre würde ich ihr auch nicht vertraun

Mit wem ich schlafe ist doch wohl mein Ding

Mich rauszuschmeißen macht gar keinen Sinn

Mein Chef ist eben wirklich ein Idiot

Jeden Morgen wünsch ich mir er wäre tot

 

Seine Tochter war sonnenbankgebräunt

Sie wollte irgendwie n etwas älteren Freund

Wie die Mutter, war sie wirklich nett

Sie suchte ihren Vater wohl in meinem Bett

Als sie mich vorstellen wollte, fing er an zu schreien

Wie kann man bloß so nachtragend sein

 

Seine Mutter lebt in Köln am Rhein

Ich hab sie dort besucht in ihrem Altersheim

Seitdem ruft sie täglich dreimal an

Sie meint ich wäre so wie ihr verstorbener Mann

Sie weiß nicht wirklich dass ihr Sohn mich kennt

Sie ändert aber grad ihr Testament

 

Mein Chef ist ein Idiot

Jeden Morgen wünsch ich mir er wäre tot

Seine Mutter ruft mich dauernd an

Sie meint ich wäre so wie ihr verstorbener Mann

Sie weiß nicht wirklich dass ihr Sohn mich kennt

Sie ändert aber grad ihr Testament

zurück   zur Textauswahl

Mein Urologe   (2003)                                                    U. Hofer

Mein Urologe war ein schöner Mann

Dass er schon 60 wurde, sah man ihm nicht an

Nach meiner Meinung färbte er sein Haar

Er ging kurz raus, sagt er wär’ gleich wieder da

Es gäb’ vielleicht ein erbliches Problem

Genauer müsse er sich das anseh’n (Ja, ja, ja)

 

Mit Gummihandschuh’n kam er wieder rein

Seinen Finger bohrt er tief in mich hinein

Ertasten wolle er die Prostata

Ich kann nicht sagen, dass es wirklich schmerzhaft war

Aber irgendwie war’s n Scheißgefühl

Als ob man muss, aber eigentlich nicht will

 

Ich traf ihn wieder bei ner Vernissage

Man stand so rum und hielt sich fest an seinem Glas

Weil’s so öde war trank ich zuviel Wein

Als es peinlich wurde sackte er mich ein

Bei ihm zu Haus saß ich dann vorm Kamin

Er ging kurz raus, um sich was andres anzuzieh’n (Ja, ja, ja)

 

Mit nem Bademantel kam er wieder rein

Und schob irgendetwas tief in mich hinein

Es schien mir größer, als sein Finger war

Ich kann nicht sagen, dass es wirklich schmerzhaft war

Aber irgendwie war’s n Scheißgefühl

Als ob man muss, aber eigentlich nicht will

 

Also wie ist die Moral der Geschicht’ ? (Na?, Na?)

Trau Urologen im Bademantel nicht

zurück   zur Textauswahl

Nur ein Traum   (2005)                                                 U. Hofer

Ich hänge schon seit Stunden auf der Autobahn

Im Schneckentempo durch nen Tunnel muss ich gleich fahrn

Mitten drin bleibt die Karawane auch noch stehn

Die Luft wird knapp, ich kann noch lange nicht das Tunnelende sehn

Dann steig ich aus, mach die Arme breit und flieg

Dann steig ich aus, mach die Arme breit und flieeeeg...

 

Im Flieger sitz ich da, wo man die Flügel sehen kann

Ein Triebwerk fängt ein Vogel und gleich zu Brennen an

Der Kapitän meint cool: „Keine Panik, das kriegn wir wieder hin“

Schnappt sich seinen Fallschirm, macht die Luke auf und springt

Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieg

Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieeeeg...

 

Mit letzter Kraft zur S-Bahn, ich seh der Zug steht schon da

Ich springe rein, die Tür kracht zu bevor ich völlig drinnen war

Mit Schmerzen in der Brust, fix und fertig schlaf ich gleich ein

Ne Stimme aus der Ferne kommt ganz nah und will mein Fahrschein

Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieg

Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieeeeg...

 

doch nischt jeschieht

der Typ steht immer noch da und will mein Fahrschein

hab ick aber nich, wie ooch?

in letzter Sekunde muss ick in Zug springen

dabei brechen se mia bald die Knochen

und nu wolln se ooch noch n Fahrschein sehn

Schmerzensgeld will ick habn

lass mich zufrieden mit den Scheiß

is juuut ick steige aus

den Zettel kannste behalten Du Ich AG

irgendwann zahl ick euch dit allet heim

 

Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieg

Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieeeeg....

zurück   zur Textauswahl

Hannibal   (2006)                                                           U. Hofer

Eines Tages schenkt der Nachbar meinem Kind ein winzig kleines Meerschwein

Er sagte gleich dazu: „Mit dem Meerschwein muss wohl irgendwas verkehrt sein.

Die andern treten ständig vor ihm an, ans Fressen lässt er die nur selten ran.“

Zuerst blieb es ganz still, doch dann hört ich was, ich dachte: “is das mein Schwein?“

Da tönte es aus dem Stall: „Ich bin Hannibal“

 

Logisch und ganz klar, ich musste mich da irgendwie verhört hab’n

Mein Nachbar fragte frech, wie viel Biere ich am Abend wohl geleert hab

Nächsten Abend saß er dann bei mir, soff mir weg mein letztes Bier

Zu lange blieb es still bis mein Meerschwein endlich einen Laut gab

Dann tönte es wieder aus dem Stall: „Ich bin Hannibal"

 

Hannibal, Hannibal, Hannibal, Hannibal

Mein Schwein ist Hannibal

Nein, sowas kann doch garnicht sein, ein sprechendes Meerschwein, kann nicht sein

Doch ich hab’s noch immer in den Ohr’n, „Hannibal is wiedergebohr’n“

 

Von nun an war’s vorbei, alle wollten nur auf einmal noch mein Schwein sehn

Hannibalexperten, Zeitungsfritzen und sogar das bunte Fernsehn

Alle zogen bei mir ein, am coolsten blieb dabei mein Meerschwein

Es schlief den ganzen Tag, die ersten wollten sauer wieder losgeh’n

Doch dann tönte es aus dem Stall: „Ich bin Hannibal“

 

Hannibal, Hannibal, Hannibal, Hannibal

Mein Schwein ist Hannibal

Nein, sowas kann doch garnicht sein, ein sprechendes Meerschwein, kann nicht sein

Doch ich hab’s noch immer in den Ohr’n, „Hannibal is wiedergebohr’n“

  zurück   zur Textauswahl

 Alles Gute   (2006)                                               U. Hofer

Unsre Oma feiert heut Geburtstag

80 Jahre soll sie schon sein

Sie sieht aus wie 70, angemalt wie 60

Wie lange das dann dauert, hält sie streng geheim

 

Freunde und Bekannte, Kinder und Verwandte

Alle die sie mögen, fanden sich heut ein

Sie zu ehren, lasst das Glas uns heben

In den Gesang stimmt jetzt mit ein

 

Alles Gute zum Geburtstag

Ein langes Leben, kein Herzinfarkt

Kein Krebs im Unterleib, gute Sicht auf lange Zeit

Demenz, Inkontinenz bleibe Dir erspart

zurück   zur Textauswahl

Die letzten Sprüche

|| "Eine Frau ohne Mann ist wie ein Fisch ohne Fahrrad"

|| "Ein Schiff ohne Steuermann ist wie ein Anzug ohne Unterhose"

|| "Besser blass um die Nase, als nass um die Blase"

|| "Wiso ist es etwas Besonderes ein Zweites Gesicht zu haben; Michael Jackson hat schon das Vierte?"

Hinweis: Diese Rubrik ist ausbaufähig! Wir sind über jede eMail mit derartig blöden Sprüchen dankbar!

zurück