... klein aber hart!
Kontaktadresse: Ulle Hofer | Birkensteig 7 | 16547 Birkenwerder | Mobil: 0171.7216016 | eMail: hofbluesband@t-online.de
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Die HOF-BLUES-BAND hat ihre Wurzeln in der schon 1964 gegründeten Beatband „Klubkapelle Birkenwerder“, die sich hauptsächlich aus Schulfreunden zusammensetzte und in einem selbst hergerichteten Jugendklub (ehemaliger Kneipensaal Tatt) an der Hauptstraße in Birkenwerder unerwartet große Erfolge feiern konnte. Dies geschah trotz (oder besser wegen) des im Dezember 1965 durch die 11. Tagung des ZK der SED höchstoffiziell besiegelten „Antibeatkurses“.
1965 1965
Die damaligen Gründungsmitglieder Ulle Hofer (heute Guitar, Vocals, Drums, Harmonica, Bass, Trötofon) und Jochen Lorentz (heute Keybord, Vocals, Flute, Trötofon) gründeten dann im Jahre 1966 die im Berliner Raum fast legendäre Rhythm and Blues-Band „B-club 66“, nachdem Hofer in der Oberschulband der Runge-EOS Oranienburg die Musikanten Holger Stühmeier (Drums) und Thomas Robinson (Guitar) kennen gelernt hatte.
1967 1968
In dieser neuen Formation der alten Klubkapelle spielten in der Folge auch Musiker, die später in der Jazz-, Rock- und Bluesszene der DDR namhaft hervor traten wie: Jörg „Speiche“ Schütze (Monokel), Eberhardt „Klunki“ Klunker (Hansi-Biebl-Band) und Christoph Niemann (Jazzband FEZ). Wegen der großen Fangemeinde geriet die Band zwangsläufig ins Visier der Kulturideologen der 11. ZK-Tagung und wurde trotz ihrer hervorragenden Leistungen bei den jährlichen Einstufungen der Amateurtanzkapellen mehrfach mit Auftrittsverboten belegt.
1977 1978
Nachdem Hofer und Lorentz ihr Studium abgeschlossen hatten, enstand dann 1977 die eigentliche HOF-BLUES-BAND aus ehemaligen B-club-Leuten, die es allerdings erst als 3er-Formation mit dem Sänger und Texter Micha Sellin (http://www.michael-sellin.de) schaffte, ein unverwechselbares, eigenständiges Profil dadurch zu entwickeln, dass sie provokante deutsche Texte folkbluesartig und mehrstimmig zu Gehör brachte.
1981 1984
Den Kulturfunktionären der DDR war diese Gratwanderung zwischen Chanson und Blues nicht immer geheuer und so führte es auch bei dieser Formation mehrfach zu Auftrittsverboten. Gleichwohl standen die Musiker zu DDR-Zeiten regelmäßig auf den großen Bühnen des Landes. Auftritte im Rahmenprogramm vom „American Folkblues-Festival“ oder bei der DDR-Tournee der Blueslegende John Mayall zählen zweifelsfrei zu den Höhepunkten der Bandgeschichte.
1988 1988
Seit 1986 treten Jochen Lorentz und Ulle Hofer vornehmlich als Duo auf. Dabei begleiteten sie immer wieder über längere Phasen gute Freunde als Gastmusikanten wie der damalige Bassist von „Freygang“ Kay Lutter und später der Posaunist Sebastian Beutel.
1988Kay Lutter (http://www.inextremo.de)
Die bewusst verknappte Besetzung der Band erzeugt dennoch eine Spielweise, die der einer größeren Formation kaum nachsteht. Die außerordentlich gut tanzbare Musik ist rhythmisch stark durch die Art der fast vergessenen „One-Man-Bands“ geprägt, weil Hofer zum Gesang gleichzeitig in die Gitarrensaiten greift, Schlaginstrumente bedient und Mundharmonika bläst.
2001 2001
In Verbindung mit dem kraftvollen Boogie-Piano von Lorentz entsteht ein druckvoller Sound, der mit dem Einsatz der selbst entwickelten Trötofone, punktuell noch bläsersatzartig verstärkt wird. Das Programm reicht vom Blues über Boogie Woogie und Rock´n Roll bis hin zum Rock-Klassiker. Die eigenen Stücke setzen deutschsprachige Akzente, die erfreulich an die frühen Zeiten erinnern.
2005
Hauptberuflich sind beide Musiker zeitlich sehr stark in Anspruch genommen. Hofer ist vereidigter Sachverständiger (http://www.svbuerohofer.de), Lorentz ist promovierter Allgemeinmediziner (Praxis: Tel. 03303.501299). Deshalb ist die Zahl der möglichen Live-Auftritte begrenzt und so gehören die Konzerte und Tanzveranstaltungen sowohl für die Band als auch für das Publikum immer wieder zu den Höhepunkten des Jahres. Als Konserve sind bisher die CDs „Mensch, bin ich froh“ (2001) und das deutschsprachige Doppelalbum „Vorwende–Nachwende“ (2003) zu haben. In die letzte Scheibe "Alles Gute" (2006) kann man weiter unten ausführlich und titelgenau reinhören. Doch live ist die HOF-BLUES-BAND nach Meinung ihrer Fangemeinde am stärksten; ...klein aber hart!
|| 1964 Gründung der „Klubkapelle Birkenwerder“ aus den Schulfreunden Josef Lizzio, Ulle Hofer, Hansi Osther, Jochen Böhm und dem Medizinstudenten Jochen Lorentz als Beatband und Stammkapelle in einem selbst hergerichteten Jugendklub in Birkenwerder
|| 1966 Nachdem Hofer in der Oberschulband der Runge-EOS Oranienburg seinen Mitschüler und Schlagzeuger Holger Stühmeier und den Gitarristen Thomas Robinson kennen gelernt hatte, neue Formation der Klubkapelle als Rhythm and Blues-Band, die von nun ab unter dem Namen „B-club 66“ ein große Fangemeinde gewann
|| 1977 Nach Armeezeit und Abschluss des Studiums dann die Gründung der eigentlichen HOF-BLUES-BAND durch Ulle Hofer und Jochen Lorentz zunächst als R&B-5er-Formation (mit den „B-club 66“ - Mitgliedern Josef Lizzio und Holger Stühmeier, neu Michael Lehmann)
|| 1978 Auflösung der 5er- Formation nach musikalischer Neuorientierung und Zusammensetzung als Drei-Mann-Folk-Blues-Band mit dem Sänger und Texter Michael Sellin
|| 1979 Literarisch-musikalische Tournee durch die DDR mit Professor Egon Aderhold (damals vom Deutschen Theater) unter dem Motto „Heine und Blues“
|| 1981 Beginn einer engen schöpferischen Zusammenarbeit mit dem Heine-Preisträger Jürgen Rennert, zahlreiche gemeinsame literarisch-musikalische Auftritte
|| 1981 Im November Berufung der Bandmitglieder in den Zentralen Arbeitskreis „Chanson und Liedermacher“ bei der Generaldirektion für Unterhaltungskunst, Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung der „6. Tage des Chansons“ in Frankfurt Oder (drei Rennert-Titel werden trotz Vorankündigung vom staatlichen Rundfunk nicht gesendet)
|| 1983/84/86 Teilnahme beim „Rock für den Frieden“ im Palast der Republik
|| 1984 Im Juni Auftrittsverbot anlässlich eines zentralen Jugendfestivals in Berlin, Maßregelung durch den FDJ-Zentralrat, Anhörung im Ministerium für Kultur (in der Folge lange Zeit auffällig viele Kündigungen bestehender Auftrittsverträge)
|| 1984/85/86 Tourneen mit Schauspieler Jürgen Frohriep und Monika Plötner (DT) in Zusammenarbeit mit dem Verlag Volk und Welt in der Reihe „Jazz-Lyrik-Prosa“
|| 1985/86 Auftritte im Rahmenprogramm vom „American Folkblues Festival“ Berlin
|| 1985 Musikalische Ausgestaltung der spektakulären Aufführung der satirischen Komödie „Garage“ in der Berliner „Volksbühne“
|| 1986 Auszeichnung mit dem Titel „Hervorragendes Amateurtanzorchester der DDR“
|| 1987 Gemeinsam mit „Engerling“ Vorband bei der DDR-Tournee von John Mayall
|| 1988 „Viel be(ob)achtete“ DDR-Tournee mit „ZOPF“, „Skeptiker“ und „Freygang“ (wurde von den Sicherheitsorganen vorzeitig abgebrochen)
|| 1989 Gemeinsame DDR-Tournee mit „Jonathan Blues Band“ und internationalen Gastmusikanten (endete in der Nacht der Maueröffnung in einem Berliner Jugendklub)
|| Götz Hintze: "Rocklexikon der DDR", Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2002
|| Michael Rauhut und Thomas Kochan: „Bye bye, Lübben City - Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR“, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2004
|| PopScriptum, Schriftenreihe herausgegeben vom Forschungszentrum Populäre Musik der Humboldt - Universität zu Berlin, Blues in der DDR - Kulturelle Symbolik und politische Interpretation, Zitat von Michael Rauhut:
.... Der Blues wurde zum Freiraum, zur Gegenwelt des vormundschaftlichen Systems idealisiert. Als Motor der Szene funktionierten einheimische Bands, die fernab des medientauglichen Mainstreams das Gefühl von Bodenständigkeit vermittelten und die Songs der großen Vorbilder auf die Bühnen brachten. Namen wie Engerling, Monokel, Hansi Biebl, Passat, Simple Song, Stefan Diestelmann, Caravan, Zenit, Freygang, die Hof Blues Band, Hufnagel, Jonathan, Mr. Adapoe, Travelling Blues, Pasch, Jürgen Postel & Helmut Pötsch, Handarbeit, Z.O.P.F., Pro Art, Onkel Tom, Ergo, Mama Basuto, Bernd Kleinow, Frachthof, Modern Blues und Jürgen Kerth besaßen im Kreis der Eingeweihten einen magischen Ruf. Ihre Auftritte garantierten volle Häuser. Dazu bedurfte es weder einer Annonce noch eines Plakates. Termine wurden einfach von Mund zu Mund weitergegeben. ...
|| 2003
|| 2006
Hinweis: Das Laden der kompletten Demo-Musikdatei kann einige Minuten in Anspruch nehmen. Danach kann man aber auch ohne im Netz zu sein in jeden Titel reinhören.
KWV Blues (1978) M. Sellin/U. Hofer
Dass meine Bude absackt, fiel mir vor drei Jahren auf.
Da nämlich rutschte mein Schrank auf mein Kleinkind drauf
Ich ging zur KWV; das war Fehler Nr. 1
Denn so ein abgewracktes Haus ist als Problem doch gar keins.
Da ist die Baubilanz, da schaun´se ruhig mal rein
Da sind ´se nicht registriert, so schlimm kann´s also nicht sein.
150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.
Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,
Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz
Die Stromversorgung vom Haus, die echt schon tödlich war,
Die fiel als nächstes aus; so sank die Brandgefahr.
Das freut die KWV und deprimiert mich nicht.
Ich hab mich längst schon gewöhnt an´s Grammophon und Kerzenlicht.
Da ist der Baubedarf, da melden wir sie jetzt an
Und mit ´n bischen Geduld sind Sie ooch bald dran.
150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.
Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,
Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz
Dann brach der Regen ein und mit ihm das Getier.
Als meine Frau verschied, wuchs lauter Moos auf ihr.
Doch auf der KWV, da lachte man bloß:
„Mensch ohne Frau und ohne Kind ist doch die Bude zu groß.“
Da sind die Kennziffern, schaun ´se das bloß mal an
Bei dieser Streuung komm´n nur die dringsten dran.
150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.
Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,
Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz
Jetzt fehlt die Hälfte vom Dach und es ist kalt im Haus,
Denn wo der Schornstein fehlt, geht jeder Ofen aus.
Doch dank der KWV mach ich längst noch nicht schlapp,
Denn schon im übernächsten Jahr reißt man die Hütte vielleicht ab.
Zwar ist uns das nicht geheuer, doch Sie werdn´s noch erleben,
Denn ist der Abriß zu teuer tut´s vielleicht ein Erdbeben.
150 Jahre alt ist mein Haus und original so sieht die Bude auch aus.
Mit Optimismus und ´ner Brille sieht man noch etwas Putz,
Das gibt der KWV Mut und mir vor´m Wetter noch Schutz
Alk Blues (1978) M. Sellin
Er zieht Tag für Tag mit einer Tasche durch den Park
Manchmal ist Schnaps drin, aber meistens nur Bier
So zieht er Tag für Tag wie ein Gespenst durch den Park
Jede Nacht schläft er hier
Und der Fusel und der Regen, das fette Fleisch, das grelle Licht
Verderben immer mehr den Anzug, fressen sich in sein Gesicht
Neulich steckt ich ne Flasche wortlos ihm in die Tasche
Die hielt er an sich gepresst
Er konnte sich nicht mal schämen für den Schwall seiner Tränen
Dazu hielt ihn der Stoff schon zu fest
Und dann trank er um zu sprechen aus der Flasche sich Mut
Davon musste er brechen; kotzte sich auf seinen Hut
Alter, wenn ich dich seh, tut mir die Kehle weh
Stirbt die Freude an diesem Blues, den ich aber singen muss
Er soff 15 Jahr ohne dass etwas war,
dann hat ihn der Stoff übermannt
Erst rannte ihm die Frau weg später seine Kinder;
Enkel hat er nie gekannt
Darum sitzt er tagsüber hinten dicht bei den Hecken
Denn vorn beim Kinderbuddelkasten denkt er oft ans Verrecken
Dran hat er oft schon gedacht, wenn er morgens erwacht
Das kalte Zittern im Leib
Den Straßenlärm in den Ohrn und seinen Arsch erfrorn
Und immer noch Gier nach nem Weib
Doch dafür bleibt keine Zeit; ab geht die Post
Morgens ist er nämlich weit, der verdammte Weg zum Kiosk
Alter, wenn ich dich seh, tut mir die Kehle weh
Stirbt die Freude an diesem Blues, den ich aber singen muss
Ich ging erst als er schlief, ohne Mut und ohne Ruh
Wie viele sitzen schon im Gleichen Boot; steuern auf deine Insel zu ?
Alter, wenn ich dich seh, tut mir die Kehle weh
Stirbt die Freude an diesem Blues, den ich aber singen muss
Einmal noch (1981) J. Rennert
Einmal noch die große Chance
Einmal aus sich selber flieh’ n
In die Klarheit einer Trance
Aus dem satten Grau ins Grün
Lasst uns unsere dumme Dummheit
Auf die höchsten Spitzen treiben
Lasst uns unser dummes Ende
In den blauen Himmel schreiben
Lasst uns unsere Kleider tauschen
Lasst uns unsere Häute sehn
Lasst uns uns an uns berauschen
Lasst uns uns durch uns versteh’ n
Lasst uns unvernünftig bleiben
schreibt die Götter in den Wind
Lasst sie s mit den Mächten treiben
Die aus Ohnmacht mächtig sind
Lasst uns unsre Ohnmacht flieh’ n
Das bequeme Kettenhemd
Sicherheit vor der wir knien
Macht uns vor uns selber fremd
Lasst uns unvernünftig bleiben
schreibt die Götter in den Wind
Lasst sie s mit den Mächten treiben
Die aus Ohnmacht mächtig sind
Lasst uns unsre Ohnmacht flieh’ n
Das bequeme Kettenhemd
Sicherheit vor der wir knien
Macht uns vor uns selber fremd
Schweigen (1981) J. Rennert
Euer Schweigen Freunde ist, wie ein frühes Sterben
Wie ein Totsein vor der Frist, geht der Kopf in Scherben
Geht der Kopf in Scherben
In den Schranken Eures Seins, unbewusst vergeht Ihr
Nur das Quieken eines Schweins, sticht man's ab, versteht Ihr
Sticht man's ab, versteht Ihr
Wer nicht sagt, was er denkt, der wird bald nicht mehr denken
Was er hofft und was er fühlt, lässt er andere lenken
Lässt er andere lenken
Euer Schweigen Freunde ist, wie ein sich verlieren
Wie ein Totsein vor der Frist, wie ein vegetieren
Wie ein vegetieren
Wer nicht sagt, was er denkt, der wird bald nicht mehr denken
Was er hofft und was er fühlt, lässt er andere lenken
Lässt er andere lenken
Bäume (1982) J. Rennert
Bäume und Träume, die wachsen nicht in den Himmel rein
Bäume und Träume, wachsen nicht in den Himmel rein (nein, nein)
Trotzdem brauch´ ich die Bäume und die Träume
Um nicht ganz unten zu sein
Man was seh ich die Leute mit Äxten hantiern
Seh wie Bäume und Träume sich im Stadtbild verlier´n
Wie ich selber beschissen auf meine Träume einhau´
Mir mit jedem Jahr weniger immer weniger zutrau
Man was soll ich da machen, man was soll ich da tun
´n Baum anpinkeln und lachen oder auf Steinen ausruh´n
Ich tu als läg´s bloß an andern und nicht die Bohne an mir
Bin müd´ und säge im Schnarchen an meinem Traumholzrevier
Man ich kauf mir ein Setzling, so´n ganz dürres Reis
Ich pflanz´ ihn und gebe die Hoffnung nicht preis
Dass was wird, wenn ich möchte, dass was wird, wenn ich will
Erst wenn ich selbst nicht mehr hoffe wird´s baumlos und still
Bäume und Träume, wachsen nicht in den Himmel rein
Bäume und Träume, wachsen nicht in den Himmel rein
Trotzdem brauch´ ich die Bäume und die Träume
Um nicht ganz unten zu sein
Kalle und Rosa (1984) U. Hofer
Ik sitz inna Kneipe, da quatscht ma Kalle an
Ik wär doch n Sänger, der n Blues schreiben kann
Ik sach ok dit is drin, ´n Thema brauch ik bloß
Dit Thema wär Rosa; die is dick und ziehmlich groß
Rosa sitzt janz hinten inner Ecke; wirklich dick
Und mustert mia von weitem mit m janz finstan Blick
Kalle sacht janz stolz, die Liebe wär sehr groß
Rosa könnt jut kochn und im Bett klappt it ooch
Denn bestellt a gleich ne Lage
Für mich n Bier, für sich zwe Klare
Und denn bestellt a gleich ne Lage, n Bier und zwe Klare
Dit jeet ne janze Weile so, ik hör schon nich mehr hin
Dit Bier, wat ik nich trinke, dit kippt Kalle in sich rin
Der Abend is jeloofen, ik werd ´n nich mehr los
Rosa is stink sauer, na dit darf se schließlich ooch
Er bestellt dauernd noch ne Lage
Für mich n Bier, für sich zwe Klare
Und er bestellt dauernd noch ne Lage, n Bier und zwe Klare
Kalle hängt am Tresen, er spricht nich mehr, er lallt
Rosa kommt nach vorn, dit Jesicht zua Faust jeballt
Sie haut ihm ene runter und zerrt ´n mit sich raus
Er stolpert und kippt dabei den letzten Klar´n aus
Plötzlich schreit der Wirt: „Ej zahlen, die 15 Bier und 30 Klaren“
Und denn bleibt mir nur zu zahlen, die 15 Bier und 30 Klaren
Onkel Kurt I. (1985) U. Hofer
Mein lieber Onkel Kurt is Besamer von Beruf
Er tut nun schon seit Jahren, wofür gott Bullen schuf
Er zieht mit seinem Rucksack im Dorf von Stall zu Stall
Und bedient anstatt der Bullen die Kühe am Hinterteil
Kurt´ns Frau is Erna schon überdreizig Jahr
Erschwört mir, dass die Liebe noch heut is, wie sie war
Dreimal noch in der Woche wohnt er der Erna bei
Den Bullen, den nimmt er´s weg und die machen keen Geschrei
(und denn sagt Kurt)
Bullen sind doof, dit is mir heute klar
Bullen sind doof, dit is traurig, aber wahr
Bullen sind doof, denn wenn sie schlauer wär´n
Denn würd´n sie sich schon lange beim Tierschutzverein beschwer´n
Kurt macht sich dit einfach, mir tun die Bullen leid
Och wenn sie ´n bischen blöd sind, wolln die ihr´n Zeitvertreib
Sie freudlos abzusamen ist nicht die feine Art
Nur weil, wie Kurt mir sagt, dit Zeit und Nerven spart
(darum sagt Kurt)
Bullen sind doof, dit is mir heute klar
Bullen sind doof, dit is traurig, aber wahr
Bullen sind doof, denn wenn sie schlauer wär´n
Denn würd´n sie sich schon lange beim Tierschutzverein beschwer´n
Hier bleibm (1989) U. Hofer
Mich nervt it, wenn ick höre, wie schön´s im Westen is
Im Osten is viel mehr los, dit krieg´n die och noch mit
Wat wichtig is fürs Leben, dit leg ick selber fest
Spannend is it hier, in keinem Westennest
Ick will hier bleibm, lasst mich mit Abhaun in Ruh
Ick will hier bleibm, hier jibts ´n Haufen zu tun
Mir reicht it, wenn ick kicken kann, wenn ick will, wo, wie und wann
Hier hab ik meine Freunde, hier hab ik mein zu Haus
Uff Arbeit mach ik mir nich dot, die Kohle reicht grad aus
Nich abhaun und nich kratzen, dit wees ik janz jenau
Leben ohne Masken, wer länger denkt wird schlau
Ick will hier bleibm, lasst mich mit Abhaun in Ruh
Ick will hier bleibm, hier jibts ´n Haufen zu tun
Mir reicht it, wenn ick kicken kann, wenn ick will, wo, wie und wann
Ik möchte, dass it einfach wird, ik wees dass it jeschieht
Die Uhr dreht sich nich anders rum, ejal wer an ihr zieht
Die Welt is heut viel kleener, keener lebt allen
Hinterm Osten kommt ooch Westen, janz von oben musstet sehn
Ick will hier bleibm, lasst mich mit Abhaun in Ruh
Ick will hier bleibm, hier jibts ´n Haufen zu tun
Mir reicht it, wenn ick kicken kann, wenn ick will, wo, wie und wann
Hollywood (2000) U. Hofer
Er sagt, er hät n Haus in Hollywood
Ich sag: „Mein Haus gehört der Bank!“
Er sagt, er hät da auch’n Swimmingpool
Ich sag, dass ich nicht schwimmen kann
Wer will wissen, was der alles hat
Der jeht mir uf’n Sack!
Er sagt, er fährt da einen Chevrolet
Ich sag: „Mein Auto ist jepummt!“
Er sagt er hät da auch’n Pferd im Stall
Ich sag: „Mir reicht mein Schäferhund!“
Wer will wissen, was der alles hat
Der jeht mir uf’n Sack!
Ej Mann, halt doch mal die Luft an, Ej Mann, hast Du kein Friseur?
Er sagt, die Brüste seiner Frau wär’n neu
Ich sag: „Meine Freundin ist noch jung“
Er sagt, er zieht zurück nach Wupperthal
Ich sag: „Das hat wohl seinen Grund“
Wer will wissen, was der alles hat
Mensch wer will wissen, was der alles hat
Wer will wissen, was der alles hat
Der jeht mir uf’n Sack!
Ej Mann, halt doch mal die Luft an, Ej Mann, hast Du kein Friseur?
Ej Mann, halt doch mal die Luft an, Ej Mann, hast Du kein Friseur?
Mensch, bin ich froh (2001) U. Hofer
Mensch bin ich froh ich bin kein Rind
Mensch bin ich froh ich bin kein Schwein
Und wenn man s noch genauer nimmt
Möchte ich ne Ziege auch nicht sein
Auch ein Schaf wär nicht so schön
Ich wär ein Huhn auch nicht so gern
Sie hab’n uns alle sehr enttäuscht
Sie hab’n s verdient verbrannt zu werd’n
Mensch bin ich froh ich bin kein Pferd
Mensch bin ich froh auch kein Mehrschwein
Und wenn man’s ganz genau erklärt
Möcht ich ein Goldfisch auch nicht sein
Auch ein Hund wär nicht so schön
Ne Katze wär ich auch nicht so gern
Sie war’n uns treu und sind gesund
Sie sind jetzt dran verspeist zu werd’n
Nein ein Hund wär nicht so schön
Ich wär ne Katze wirklich nicht gern
Ich bin so froh ich bin ein Mensch
Das wohl humanste Tier auf Erd’n
Onkel Kurt II. (2001) U. Hofer
Mein lieber Onkel Kurt is Besamer von Beruf
Er tut nun schon seit Jahren, wofür gott Bullen schuf
Er zieht mit seinem Rucksack im Dorf von Stall zu Stall
Und bedient anstatt der Bullen die Kühe am Hinterteil
Ick dachte Kurt wär jetz sein Job los, bei Rinderwahnsinn BSE
Als ick anrief da erzählt er, es wär zu tun wie eh und je
Auch wenn kein Mensch mehr Rind kooft, Milch jet mehr als sonst
Und so braucht man Rucksackbullen, ick kann Dir sagen, wie dit kommt
(und denn sagt Kurt)
Ne Kuh jibt Milch erst dann, wenn sie ihr Kalb ernähren kann
Darum muss ik mit mein Arm, die Kuh einmal im Jahr besam’n
Dit Kalb wird dann nich alt, die Kuh is ausjetrikst
Für billig Joghurt, Milch und Butter, die Du bei Lidl, Aldi, Plus, Netto krigst
Ick sage Kurt dit is doch Wahnsinn, ick hab’s noch nich kapiert
Jeden Tag werd’n endlos Rinder mit unsan Steuerjeldern masakriert
Nur dass die Kuh mehr Milch gibt, werd’n die Kälber gleich mitverbrannt
Dit kann doch so nich jut jen, wann stell’n die Tiere uns an die Wand?
(und denn sagt Kurt)
Ne Kuh jibt Milch erst dann, wenn sie ihr Kalb ernähren kann
Darum muss ik mit mein Arm, die Kuh einmal im Jahr besam’n
Dit Kalb wird dann nich alt, die Kuh is ausjetrikst
Für billig Joghurt, Milch und Butter, die Du bei Lidl, Aldi, Plus, Netto krigst
Kloni (2001) U. Hofer
Ick wa jetz bei mein Azt, der sacht ick wär wohl krank
Mein Blutbild sähe janich so jut aus
Die Leber voller Fett, Niern wie ein Giftschrank
Die Prostata läßt kaum noch Urin raus
Tabletten machen kaum noch Sinn
Ein pa Jahre sind vielleicht noch drin
Ne klene Chance jäb it aba schon, ick bräuchte schnell n Klon
Er wa janz uffjedreht und erzählte mia wied jet
Mit Schaf „Dolly“ fing wohl allet an
Am Schluss denn jab a mia n glänzendet Jerät
Mit dem ick meinen Samen spenden kann
Der Rest passiert denn im Labor
Denn flüstata mia noch wat ins Ohr
Vaboten wäre sowat schon, n Mensch einfach zu klon’n
Ick mach mir jetz mein Klon die Amis ham det schon
Die jen mit ihr’n Samen gleich zua Bank
N Porno hol ick mia dazu noch vier fünf Biea
Mein Sperma kommt denn gleich in den Kühlschrank
(aber nich verkühl’n)
Wenn Kloni größa is, is wichtich wata isst
Jemüse, Obst und wenich Fett
Nie Alkohol, nie Nikotin, kene Droge jeb’m wa ihm
Jesund solla bleim, stark und fit
Denn wenn ick Kloni endlich brauch
Nem wa Niern und Leber einfach raus
N bischen schade find ik dit denn schon mmh ....
Mensch denn mach ik mia einfach noch’n Klon
Ick mach mir jetz mein Klon die Amis ham det schon
Die jen mit ihr’n Samen gleich zua Bank
N Porno hol ick mia dazu noch vier fünf Biea
Mein Sperma kommt denn gleich in den Kühlschrank
(aber nich verkühl’n)
Vitamine (2001) U. Hofer
Man was war das für ne Nacht
Bin schweißgebadet aufgewacht
Alles fing so herrlich an
In einem Hotelrestaurant
Kerzenlicht und teurer Wein
Ich wollte nicht so knauserig sein
Später dann bei ihr im Bett
Blieb plötzlich bei mir alles weg
So was war noch nie passiert
Ich hab mich wahnsinnig blamiert
Sie blieb ganz cool und bot mir an
Dass man darüber reden kann
Sie fragte wie ich mich ernähr
Weil das für Sex wohl wichtig wär’
Später zählte sie dann auf
Was mein Körper alles brauch
Vitamine, Mineralien und Enzyme
Spur’nelemente wie Mangan
Komm’ n mit der Nahrung in den Darm
Dort wird dann alles gut verdaut
Sie dringen durch die Darmschleimhaut
Blut und Lymphe transportier’n
Sie von Zehn bis hin zum Hirn
Ich hab sie lange nicht geseh’n
Doch etwas war mit mir gescheh’n
Ich hab’s probiert, fühl mich sauwohl
Trink auch viel wen’ger Alkohol
Gestern hab ich sie getroffen
Die Nacht war endlos und lässt hoffen
Dass mir klar ist woran’s liegt
Wenn man plötzlich kein mehr hoch kriegt
Vitamine, Mineralien und Enzyme
Spur’nelemente wie Mangan
Komm’ n mit der Nahrung in den Darm
Dort wird dann alles gut verdaut
Sie dringen durch die Darmschleimhaut
Blut und Lymphe transportier’n
Sie von Zehn bis hin zum Hirn
Politiker (2002) U. Hofer
Dieses Rumgelaber, dieses Rumgezänk
In Presse, Funk und Fernsehen, sogar im Parlament
Sie halten keine Grenzen ein, bewerfen sich mit Dreck
Zur Sache fällt ihn’ wenig ein, da hört man besser weg
Vergessen ist der Auftrag, vergessen ist die Pflicht
Nur wer richtig draufhaut, der steht im Rampenlicht
Sie sollten „Volksvertreter“ sein, bestimmt durch freie Wahl
Wie’s wirklich läuft in dem Verein heißt „Spendenskandal“
Politiker sind meist nur miese Schauspieler
Politiker sind geil auf den Erfolg
Politiker sind heut fast nur noch Schaumschläger
Politiker hau’n Dir die Taschen voll
Steht dann wieder Wahl an, dreh’n sie richtig auf
Dann fällt ein, dass ihre Show „Stimmenvieh“ braucht
Sprüche werden riesengroß, Kandidaten das Programm
Wer ihnen glaubt, ist selber Schuld, man scheißt sich nur noch an
Politiker sind meist nur miese Schauspieler
Politiker sind geil auf den Erfolg
Politiker sind heut fast nur noch Schaumschläger
Politiker hau’n Dir die Taschen voll
Was sonst (2003) U. Hofer
Sie mag meine Augen, sie mag mein Gesicht
Die Falten in ihm stören sie nicht
Sie mag, dass wir bereden, was sich andere nur vergeben
Sag mir, was sonst Liebe ist
Sie mag, wenn ich komm in der Nacht
Sie mag, wenn ich morgens bei ihr erwach
Sie mag diese Gefühle, ich glaube das ist Liebe
Sag mir, was sonst Liebe ist. Uns sie sagt:
„Du bist der Mensch, den ich wohl liebe
Die Anderen braucht ich nur, um das klar zu sehn
Du bist der Mensch, bei dem ich auch bliebe,
Wenn alle zu mir sagen: Lass den doch geh’n“
Sie mag meine Nähe, sie mag mein Geruch
Wenn nur die Berührung erregt uns zur Lust
Sie mag, dass wir erleben, wovon andere heimlich reden
Sag mir, was sonst Liebe ist
„Du bist der Mensch, den ich wohl liebe
Die Anderen braucht ich nur, um das klar zu sehn
Du bist der Mensch, bei dem ich auch bliebe,
Wenn alle zu mir sagen: Lass den doch geh’n“
Sie mag meine Stimme, sie mag wie ich lach
Sie mag, wenn ich ihr Geschenke mach
Sie liebt diese Gefühle, ich glaube das ist Liebe
Sag mir, was sonst Liebe ist
Mein Chef (2003) U. Hofer
Mein Chef ist ein Idiot
Jeden Morgen wünsch ich mir er wäre tot
Seine Frau fand ich wirklich nett
Drei, vier mal war ich mit ihr im Bett
Verprügelt hat er sie und mich gefeuert
Da sieht man doch der Typ ist voll bescheuert
Seine Frau kann er ja verhaun
Wenn’s meine wäre würde ich ihr auch nicht vertraun
Mit wem ich schlafe ist doch wohl mein Ding
Mich rauszuschmeißen macht gar keinen Sinn
Mein Chef ist eben wirklich ein Idiot
Jeden Morgen wünsch ich mir er wäre tot
Seine Tochter war sonnenbankgebräunt
Sie wollte irgendwie n etwas älteren Freund
Wie die Mutter, war sie wirklich nett
Sie suchte ihren Vater wohl in meinem Bett
Als sie mich vorstellen wollte, fing er an zu schreien
Wie kann man bloß so nachtragend sein
Seine Mutter lebt in Köln am Rhein
Ich hab sie dort besucht in ihrem Altersheim
Seitdem ruft sie täglich dreimal an
Sie meint ich wäre so wie ihr verstorbener Mann
Sie weiß nicht wirklich dass ihr Sohn mich kennt
Sie ändert aber grad ihr Testament
Mein Chef ist ein Idiot
Jeden Morgen wünsch ich mir er wäre tot
Seine Mutter ruft mich dauernd an
Sie meint ich wäre so wie ihr verstorbener Mann
Sie weiß nicht wirklich dass ihr Sohn mich kennt
Sie ändert aber grad ihr Testament
Mein Urologe (2003) U. Hofer
Mein Urologe war ein schöner Mann
Dass er schon 60 wurde, sah man ihm nicht an
Nach meiner Meinung färbte er sein Haar
Er ging kurz raus, sagt er wär’ gleich wieder da
Es gäb’ vielleicht ein erbliches Problem
Genauer müsse er sich das anseh’n (Ja, ja, ja)
Mit Gummihandschuh’n kam er wieder rein
Seinen Finger bohrt er tief in mich hinein
Ertasten wolle er die Prostata
Ich kann nicht sagen, dass es wirklich schmerzhaft war
Aber irgendwie war’s n Scheißgefühl
Als ob man muss, aber eigentlich nicht will
Ich traf ihn wieder bei ner Vernissage
Man stand so rum und hielt sich fest an seinem Glas
Weil’s so öde war trank ich zuviel Wein
Als es peinlich wurde sackte er mich ein
Bei ihm zu Haus saß ich dann vorm Kamin
Er ging kurz raus, um sich was andres anzuzieh’n (Ja, ja, ja)
Mit nem Bademantel kam er wieder rein
Und schob irgendetwas tief in mich hinein
Es schien mir größer, als sein Finger war
Ich kann nicht sagen, dass es wirklich schmerzhaft war
Aber irgendwie war’s n Scheißgefühl
Als ob man muss, aber eigentlich nicht will
Also wie ist die Moral der Geschicht’ ? (Na?, Na?)
Trau Urologen im Bademantel nicht
Nur ein Traum (2005) U. Hofer
Ich hänge schon seit Stunden auf der Autobahn
Im Schneckentempo durch nen Tunnel muss ich gleich fahrn
Mitten drin bleibt die Karawane auch noch stehn
Die Luft wird knapp, ich kann noch lange nicht das Tunnelende sehn
Dann steig ich aus, mach die Arme breit und flieg
Dann steig ich aus, mach die Arme breit und flieeeeg...
Im Flieger sitz ich da, wo man die Flügel sehen kann
Ein Triebwerk fängt ein Vogel und gleich zu Brennen an
Der Kapitän meint cool: „Keine Panik, das kriegn wir wieder hin“
Schnappt sich seinen Fallschirm, macht die Luke auf und springt
Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieg
Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieeeeg...
Mit letzter Kraft zur S-Bahn, ich seh der Zug steht schon da
Ich springe rein, die Tür kracht zu bevor ich völlig drinnen war
Mit Schmerzen in der Brust, fix und fertig schlaf ich gleich ein
Ne Stimme aus der Ferne kommt ganz nah und will mein Fahrschein
Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieg
Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieeeeg...
doch nischt jeschieht
der Typ steht immer noch da und will mein Fahrschein
hab ick aber nich, wie ooch?
in letzter Sekunde muss ick in Zug springen
dabei brechen se mia bald die Knochen
und nu wolln se ooch noch n Fahrschein sehn
Schmerzensgeld will ick habn
lass mich zufrieden mit den Scheiß
is juuut ick steige aus
den Zettel kannste behalten Du Ich AG
irgendwann zahl ick euch dit allet heim
Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieg
Dann steh ich auf, mach die Arme breit und flieeeeg....
Hannibal (2006) U. Hofer
Eines Tages schenkt der Nachbar meinem Kind ein winzig kleines Meerschwein
Er sagte gleich dazu: „Mit dem Meerschwein muss wohl irgendwas verkehrt sein.
Die andern treten ständig vor ihm an, ans Fressen lässt er die nur selten ran.“
Zuerst blieb es ganz still, doch dann hört ich was, ich dachte: “is das mein Schwein?“
Da tönte es aus dem Stall: „Ich bin Hannibal“
Logisch und ganz klar, ich musste mich da irgendwie verhört hab’n
Mein Nachbar fragte frech, wie viel Biere ich am Abend wohl geleert hab
Nächsten Abend saß er dann bei mir, soff mir weg mein letztes Bier
Zu lange blieb es still bis mein Meerschwein endlich einen Laut gab
Dann tönte es wieder aus dem Stall: „Ich bin Hannibal"
Hannibal, Hannibal, Hannibal, Hannibal
Mein Schwein ist Hannibal
Nein, sowas kann doch garnicht sein, ein sprechendes Meerschwein, kann nicht sein
Doch ich hab’s noch immer in den Ohr’n, „Hannibal is wiedergebohr’n“
Von nun an war’s vorbei, alle wollten nur auf einmal noch mein Schwein sehn
Hannibalexperten, Zeitungsfritzen und sogar das bunte Fernsehn
Alle zogen bei mir ein, am coolsten blieb dabei mein Meerschwein
Es schlief den ganzen Tag, die ersten wollten sauer wieder losgeh’n
Doch dann tönte es aus dem Stall: „Ich bin Hannibal“
Hannibal, Hannibal, Hannibal, Hannibal
Mein Schwein ist Hannibal
Nein, sowas kann doch garnicht sein, ein sprechendes Meerschwein, kann nicht sein
Doch ich hab’s noch immer in den Ohr’n, „Hannibal is wiedergebohr’n“
Alles Gute (2006) U. Hofer
Unsre Oma feiert heut Geburtstag
80 Jahre soll sie schon sein
Sie sieht aus wie 70, angemalt wie 60
Wie lange das dann dauert, hält sie streng geheim
Freunde und Bekannte, Kinder und Verwandte
Alle die sie mögen, fanden sich heut ein
Sie zu ehren, lasst das Glas uns heben
In den Gesang stimmt jetzt mit ein
Alles Gute zum Geburtstag
Ein langes Leben, kein Herzinfarkt
Kein Krebs im Unterleib, gute Sicht auf lange Zeit
Demenz, Inkontinenz bleibe Dir erspart
|| "Eine Frau ohne Mann ist wie ein Fisch ohne Fahrrad"
|| "Ein Schiff ohne Steuermann ist wie ein Anzug ohne Unterhose"
|| "Besser blass um die Nase, als nass um die Blase"
|| "Wiso ist es etwas Besonderes ein Zweites Gesicht zu haben; Michael Jackson hat schon das Vierte?"
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